Das Lightweight Directory Access Protocol (LDAP) ist ein anbieterneutrales Softwareprotokoll, das für die Suche nach Informationen oder Geräten innerhalb eines Netzwerks verwendet wird. Ganz gleich, ob Sie einen zentralen Authentifizierungsserver für Ihr Unternehmen aufbauen oder den Zugriff auf interne Server und Drucker vereinfachen möchten: LDAP ist die Lösung.
LDAP ist ein Standardprotokoll für die Wartung von und den Zugriff auf „Verzeichnisdienste“ innerhalb eines Netzwerks. Stellen Sie sich einen Verzeichnisdienst wie ein Telefonbuch für verschiedene Netzwerkressourcen wie Dateien, Drucker, Benutzer, Geräte, Server und mehr vor.
Ein Unternehmen kann zum Beispiel Informationen über alle seine Drucker in einem Verzeichnis speichern. Mit LDAP können Benutzer nach einem bestimmten Drucker suchen, ihn im Netzwerk ausfindig machen und eine sichere Verbindung zu ihm herstellen.
LDAP wird häufig zum Aufbau zentraler Authentifizierungsserver verwendet. Diese Server enthalten Benutzernamen und Kennwörter für alle Benutzer innerhalb eines Netzwerks. Sämtliche Anwendungen und Services können sich mit dem LDAP-Server verbinden, um Benutzer zu authentifizieren und zu autorisieren.
LDAP-Verzeichnisse enthalten in der Regel Daten, auf die regelmäßig zugegriffen wird, die aber selten geändert werden. Dabei sind diese Verzeichnisse so konzipiert, dass sie eine außergewöhnlich hohe Leistung bei LESEVORGÄNGEN bieten – und das selbst bei größeren Datenmengen. Die Leistung bei SCHREIBVORGÄNGEN ist jedoch deutlich geringer.
Um eine Verbindung zu einem LDAP-Verzeichnis herzustellen, müssen Benutzer einen LDAP-Client auf ihrem Gerät installiert haben. So sieht ein typischer LDAP-Workflow aus:
Wie jedes andere Protokoll ist auch LDAP nur so sicher wie seine Implementierung. Es gibt zahlreiche Best Practices für mehr Sicherheit, die Sie einhalten sollten – insbesondere, wenn Ihre Verzeichnisse sicherheitskritische Informationen speichern.
Bei der LDAP-Authentifizierung werden die in einem Verzeichnisdienst wie OpenLDAP oder Microsoft Active Directory gespeicherten Benutzernamen und Kennwörter verifiziert. Administratoren können innerhalb eines Verzeichnisses Benutzerkonten erstellen und ihnen Berechtigungen zuweisen.
Wenn ein Benutzer versucht, auf eine Ressource zuzugreifen, wird eine Anfrage an den LDAP-Authentifizierungsserver gesendet. Der LDAP-Server vergleicht den eingegebenen Benutzernamen und das Kennwort mit den Daten im Verzeichnis. Wenn beide Datensets übereinstimmen, wird geprüft, ob der Benutzer zum Zugriff auf die gewünschte Ressource berechtigt ist.
Die Begriffe LDAP und Active Directory werden manchmal austauschbar verwendet, aber sie bedeuten nicht dasselbe. Active Directory ist ein proprietärer Verzeichnisdienst, der von Microsoft entwickelt wurde. Er kann zur Authentifizierung und/oder zur Speicherung von Informationen über Netzwerkressourcen verwendet werden. LDAP ist eines der Protokolle, die zum Erstellen oder Abfragen von Objekten in Active Directory verwendet werden.
Kurz gesagt ist LDAP eine Sprache, um mit Verzeichnisdiensten zu kommunizieren, und Active Directory ist ein solcher Verzeichnisdienst.
Virtuelles LDAP (auch bekannt als LDAP-as-a-Service) ist LDAP, das in der Cloud gehostet und verwaltet wird. Es ermöglicht Unternehmen, cloudfähige LDAP-Anwendungen zu entwickeln, ohne dass sie eigene LDAP-Server betreiben und warten müssen. Alle Anwendungen und Services können mit dem in der Cloud gehosteten LDAP-Verzeichnis integriert werden.
Dies hat zahlreiche Vorteile:
LDAP ist ein Standardprotokoll, das den sicheren Zugriff auf wichtige Informationen und Ressourcen vereinfacht. Wenn LDAP-Verzeichnisse richtig konfiguriert sind, können sie dazu beitragen, die Produktivität und Effizienz zu steigern. Unternehmen verwenden LDAP schon seit Jahrzehnten in ihren Infrastrukturen. Da nun auch virtuelles LDAP verfügbar ist, ist nicht davon auszugehen, dass die Popularität und Verbreitung von LDAP in absehbarer Zeit abnehmen wird.